Im Bauch von Mutter Erde

Es rief mich schon eine Weile. Das Feuer, die Höhle und die Natur sowieso. Doch ich brauchte bis hierhin noch Zeit. Bis ich mich bereit fühlte für eine Schwitzhüttenzeremonie mit Nadine.

Ich kam aus einem langen, sehr dunklen Winter, in dem ich einem tiefen Schmerz in mir begegnete. Es hat mich in diesem Zyklus einiges an Kraft gekostet, meinen Kopf und meine Körperin aus der Dunkelheit wieder dem Licht entgegen zu recken. Ich fühlte deutlich, dass es für mich einen geschützten Rahmen, ein Ritual und Gemeinschaft braucht, um diesen besonderen Winter loszulassen. Wie passend also, dass ich meine erste Schwitzhütte eingehüllt vom Licht und der Wärme der Märzsonne begehen sollte.

Die Räume, die Nadine für uns kreiert sind immer besonders, magisch und voller Liebe und liebevoller Annahme. Ich fühlte mich von Beginn an sicher und geborgen. Auch wenn meine Aufregung deutlich stieg, als ich zu Beginn hört, dass die Zeremonie 2-3 Stunden dauern wird. Im Kopf hatte ich diverse Saunagänge, bei denen ich ihn der Regel nach 12 Minuten die Hütte verlasse. Doch diese Schwitzhüttenzeremonie ist keine Sauna. Sie ist ein aussergewöhnlicher Raum, der es möglich machte, mich so tief mit Mutter Erde zu verbinden, wie nie zuvor. 

Der gesamte Ablauf der Zeremonie, vom gemeinsamen Vorbereiten bis hin zur Schwitzhütte selbst, war ein fließender und natürlicher Prozess. Fast wie ein eigener, kleiner Zyklus. Menschen, Frauen, die sich in einem heiligen Raum verbinden um mit unfassbarer Leidenschaft die weibliche Selbstermächtigung zu feiern. Während ich das schreibe, kribbelt es wieder überall in mir. Hinzu kam eine feurige Feuerfrau, die über mehrere Stunden für uns den Raum, schützend hielt.

In 4 Runden und in der Anwesenheit von 13 (?) Schwestern, allen eingeladenen Spirits und vor allem unserer glühenden Ahn_Innen, begegnete ich in dieser heiligen, dunklen Höhle meinem Schmerz, der nicht nur mir gehörte. Es gab Momente, in denen ich das Gefühl hatte, es selbst nicht halten zu können. Doch ich war ja nicht allein. Da waren ja noch das Trommeln, die Lieder, das Feuer, der Frauenkreis und die Dunkelheit.  Ich fühlte mich gehalten, zu jeder Zeit. Ich konnte diesen uralten Schmerz zurückgeben und erlebte eine berührende Geburt, nackt liegend auf der nassen Erde, im Schoße der Hütte, während meine Schwestern ein hawaianisches Geburtslied sangen. Ich lag da, wie ein Embryo im Mutterleib und konnte eine Nabelschnur zum Feuer nach draußen fühlen. Dieser Moment hat sich tief in meinem Herzen und meinem Womb verankert. Ich feierte die Geburt meiner Selbstermächtigung, tief verwurzelt mit Mutter Erde und eingehüllt vom sternenklaren Nachthimmel. Ich durfte sogar meine Blutung in der Hütte begrüßen, obwohl ich diese eigentlich erst in 7 Tagen erwartete.

Es ist seitdem nun genau ein Zyklus vergangen. Und ich während ich diese Worte hier schrieb, fühlte ich eine tiefe Rührung und Dankbarkeit. Für diese Räume, die Nadine für uns öffnet.

Ca. 1,5 Wochen nach der Schwitzhütte erlebte ich eine verbal aggressive und übergriffige Situation mit einem Mann in einem Café. Mein Leben lang reagierte ich in solchen Situationen mit Erstarrung, mit „brav sein“. Zunächst reagierte ich in dieser Situation in alt gewohntem Muster und half dem Mann sogar noch dabei, mich verbal abzuwerten. Als er weg war fühlte ich plötzlich eine tiefe, wilde Wut in mir aufsteigen und ich beschloss mit ganzem Herzen, mich diesem Menschen in den Weg zustellen, sollte er mir nochmal begegnen. Tatsächlich kam er 15 Minuten später nochmal vorbei und ich tat etwas, was ich nie zuvor getan hatte: ICH STAND AUF, ich erhob mich und stellte mich diesem Mann mit meiner Körperin in den Weg. Ich fühlte hierbei die Momente der tiefen Verbundenheit mit den Frauen aus der Schwitzhütte, konnte die Erde noch auf meiner nackten Haut spüren, spürte meine Kehle durch die mein lautes, wütendes Brüllen am Feuer drang. Ich stellte mich diesem Mann entgegen und fand meine laute, klare und deutliche Stimme und teilte ihm mit, dass er eine Grenze überschritten hatte und dass, das nicht geht. Ich sagte ihm die Meinung und er wurde verbal aggressiv. Doch ich fühlte nur Aufregung. Keine Angst. 

Wir sind viele. Und wir erinnern uns.

Es folgt nun eine absolut ernstgemeinte Liebeserklärung:  Nadine du bist für mich nicht nur eine Körperhexe, wie du selbst sagst. Du bist für mich eine Lehrende, eine Mentorin. Du bist für mich verkörperte Naturspiritualität. Du gestaltest und -führst- mit so viel Hingabe, Mut, Weisheit und Liebe. Ich danke dir, von Herzen für dein sein und für all das, was du tust, um die Selbstermächtigung in so vielen Frauen zu verkörpern, möglich zu machen. Denn das was du tust, wirkt nicht nur in mir oder den anderen Menschen, die du in deinem Feld berührst. Wie du selbst immer sagst: „Eine Jede Frau, spricht auch gleichzeitig immer für eine Andere.“ Wenn in mir etwas heilt, heilt etwas in meinen Ahn_Innen und auch in denen, die nach mir kommen. Wir strahlen mit unserem Licht nicht nur in unsere eigenen Herzen. 

Dein Licht ist ein Geschenk, Nadine Enid.

Danke.

Here we go – November! Der erste Frost, Nebelnächte und trübe Tage, spürbar tauchen wir in die Nacht des Jahres ab, spürbar kommt alles Leben zur Ruhe, zieht sich die Wärme und das Licht nach innen zurück.
Kannst Du es wahrnehmen? Kannst Du Dir Zeit nehmen und Deinem Herzschlag, Deinem Atem lauschen, während die letzten Blätter fallen?

Ich wünsche Dir sehr, dass Du trotz aller Schreckensmeldungen
mit dieser feinen Zuwendung an die Dunkelheit, der Hingabe an die Bewegung nach unten, die sich gerade so deutlich in der Natur zeigt,
das Vertrauen in Deine Wurzeln, das Erinnern Deiner Ahnenlinie und damit auch deine Urkraft spüren kannst.

Das Wilde, Ungezähmte, Unbändige lebt in Dir!
Und egal, ob es trauert, wütet, zittert oder lacht, es ist die Lebendigkeit und Weisheit von tausenden Generationen, auf die Du zurückgreifen kannst, die Du erinnern und erwecken kannst.

Das Thema der kollektiven Taubheit, des Nicht-Spürens, der Ignoranz und Härte beschäftigt mich gerade sehr, wühlt mich auf und richtet mich gleichzeitig immer wieder aus.
Überall können wir sie erleben, die globalen, transgenerativen Trauma-Symptome, die Menschen abkoppeln und entfremden vom absolut wundervollen Potenzial ihrer Verkörperung, von ihren Sinnen, ihrer Liebesfähigkeit, ihrer Eingebundenheit. Und gefühlt reproduzieren sie sich schneller, als wir mit unserer kleinteiligen, tiefen Aufarbeitung hinterherkommen.
Was wird diese Erde – und damit auch wir – malträtiert, durchlöchert, zerrissen, ausgebeutet, funktionalisiert, vermarktet…

Die Frage, die bleibt:
Wie können wir darin berührbar bleiben? Wie können wir wach, körperlich und menschlich bleiben, uns ganz öffnen für alle Intensität, alles Chaos, alle Gegensätzlichkeiten, die da sind? Wie geht das in einer Kultur, die das Nicht-Spüren zur Normalität erklärt und so vieles anbietet, was uns abzulenkt, betäubt und trennt?

Meine Antwort bleibt:
Dranbleiben, an dem, was Du wahrnimmst – Jede Verzweiflung, alles Nicht-klar-kommen, alle Gefühle und Empfindungen feiern, denn sie zeugen von Deiner Lebendigkeit und suchen einen Ausdruck!
Dich connecten – Mit allem was Du erlebst, bist Du nicht allein. In jedem Problem, jeder Krise findest Du Gleichgesinnte und Unterstützung und unser Potenzial ist Cokreation!
Dich für das entscheiden, was Dich trägt und nährt, was Dich funkeln und schnurren lässt – Nimm Dir Zeit für Dich und das, was DU in den Mittelpunkt Deines Lebens stellen willst!
Die Zukunft braucht DICH, so vielfältig, authentisch, widersprüchlich, sinnesoffen, kreativ und wild, wie Du nur sein kannst!

Sunny Lady,
Heute ein kleines Innehalten:
Der Sommer steht in vollem Saft – es ist Lughnasadh/Lammas-Zeit – das Schnitterinnenfest.
Das Fest im Jahreskreis, das nach dem Höhepunkt der Sommersonnenwende die ersten Früchte feiert, die Ernte zum besten Moment, das Schneiden des Korns und damit auch ganz sacht den Richtungswechsel von außen nach innen, von oben nach unten einläutet.
Es ist die Zeit des Reifens und der Sommerpause…

Vielleicht kannst Du in den kommenden Tagen im wilden Treiben, im Wandel, in allen Herausforderungen einmal innehalten und Dir gewahr werden:
wo kommst Du her und wo gehst Du hin?
Welche Früchte reifen gerade in Dir?
Welche Fülle in Deinem Leben will gefeiert werden?

Den Kontakt zur Erde und ihren Rhythmen bewusst erleben, unsere Menschlichkeit darin verorten und verankern, Verbundenheit zu spüren, Dankbarkeit in den Mittelpunkt stellen, usw..
Wozu auch immer Du Dich in Deinem Leben gerufen fühlst, wo auch immer Du gerade stehst –
Du darfst Dich willkommen heißen mit allem was Du bist!

Also, ab in die Brombeeren, in die Hängematte, ins Schlauchboot, unters Sternenzelt;)

RawMagic. Ein Retreat für Frauen: Schwitzen, Weinen, Raufen, Lachen.

Drei Tage irgendwo im Nirgendwo in Brandenburg – Elf Frauen in ihrer vollen Schönheit und Ehrlichkeit kamen hier zusammen, um sich selbst wieder zu begegnen, das gemeinschaftliche Zusammensein zu genießen und das Feuer der Weiblichkeit zu entfachen. Kennenlernen, Schütteln, Tee trinken, Umarmen und die Vorbereitungen der Schwitzhütte gestalteten die ersten Stunden. Quatschen, Lachen, Dekorieren, Holz sammeln, Holz hacken, Steine bürsten, Schwitzhütte ausharken, Schwitzhütte abdecken, Altar bestücken, Intentionen sammeln und das Feuer entzünden. Zeit für Rückzug und Einkehr bevor wir dann gemeinsam ohne Kleidung und voller Neugierde mit den Spirits aller Himmelsrichtungen, unseren Intentionen und den weisen glühenden Steinen in den tiefschwarzen Schoß von Mutter Erde krochen.

Andächtig und in uns selbst versunken eröffneten wir mit einem Kreis für unsere Absichten diese bedürfnisorientierte Schwitzhütte. Die nächste Runde war dem Loslassen gewidmet – Loslassen, was es schon längst loszulassen gab: flüsternd, schreiend, fluchend, schimpfend, schwitzend… alles war erlaubt an die Erde abzugeben, zurückzugeben, die Erde kompostieren zulassen, was nicht mehr gebraucht wird… Neue Runde, weitere Steine, Räucherduft: Es wurde die  Dankbarkeit eingeladen. Nackte Bäuche küssten den von Mama Gaia und in tranceähnlichen Zuständen wurde gedankt, genossen und gesungen. Verbundene Frauen, die einander soooo ähnlich sind… verletzlich, stark, offen. Die letzte Runde war dem Träumen gewidmet, dem Singen, dem Zustand dazwischen. Frisch geboren genossen wir das restliche Feuer, die warme Suppe und unseren Gedankenaustausch bis auch die letzten in ihre Schlafsäcke glitten.

Samstag Morgen knisterte schon der Kamin in der Jurte und wir kamen zusammen zu einer Kakao-Zeremonie. Feinster Roh-Kakao, Ausrichtung, Bewusstsein, Ankommen…

Anschließend widmeten wir unsere volle Aufmerksamkeit unseren Körperinnen, unseren Schoßräumen und unseren Eierstöcken durch Bewegung, Berührung, gegenseitiges Bezeugen und Experimentieren. Alles was aufkommen wollte, hatte auch hier wieder Platz.

Im Anschluss war Zeit für Integration der bisherigen Erfahrungen durch Gespräche, Pinsel, Stifte, Karten, Lesen, Sinnieren, Umarmen, Spazieren, Schlafen… was auch immer gerade dran war.

Am Nachmittag konnten wir uns im Play Fight probieren. Kontakt mit uns, Kontakt mit den anderen. Wo ist mein Stop? Wo ist dein Stop? Andere wenden und gewendet werden. Aufeinander legen, am Boden halten, umklammern, lachen, raufen… Erde an den Knien, Gras im Gesicht… Wahooo. Die Wiese war gefüllt von Lebendigkeit, Verbundenheit und Freude. Kein Gegeneinander, kein Bessersein. Stattdessen: Miteinander sein, Ausprobieren, Fühlen, Heilen.

Wir lassen den Abend am Feuer ausklingen und hören eine facettenreiche und lebendige Geschichte. Wir lauschen, tauschen Gedanken aus, kuscheln. Über uns leuchten Mond und Sterne, in uns unsere Herzen…

Wieder mehr mit unserer weiblichen Urkraft verbunden schüttelten wir uns am Sonntag mit all unseren intimen und gemeinsamen Retreat-Erfahrungen schon langsam zurück in den Alltag, frühstückten und kamen nochmal zusammen, um all unsere heilsamen Schätze des Wochenendes einzusammeln. Zum Schluss ein letztes wunderschönes gemeinsames Mittagessen unter strahlend blauem Himmel.

Dann sind nur noch Reißverschlüsse, Teetassengeklapper, Gespräche, Autotüren zu hören. Und vor allem immer wieder die selben Sätze: „Es war sooo schön.“, „Ich bin sooo aufgetankt.“ „Danke für die gemeinsame Zeit.“

Wirklich sehr berührend erleben zu dürfen wie innerhalb weniger Stunden Menschen sich so einander anvertrauen, auffangen, halten, inspirieren und abends ganz fürsorglich die Lampe der Nebenfrau ausschalten, welche bereits über ihrem Buch eingeschlafen ist.

Angekommen bei uns selbst. Angekommen auf der Erde. Miteinander. Füreinander. Sisterhood. Raw Magic.

Ich schreibe Dir mit einem sehr spürbaren Herz und weiß, dass auch Dein Herz viel spürt. Wir können so viel wahrnehmen!

Heute Nacht legte sich leise der erste Schnee auf Boden, Büsche und Bäume. Es duftet, es raschelt, jeder Schritt knarzt. Sofort ist gute Laune da und meine Nase fängt Flöckchen.
Und plötzlich werde ich wütend von einer fast einzigen als offiziell verkauften Realität, die so vieles ignoriert, ja sogar diffamiert, verhöhnt, entwertet, verachtet, ausklammert, wonach unsere Herzen, unsere Körper, das Menschsein zutiefst verlangen!
Mein Körper verlangt zum Beispiel nach Genuss, Kreativität, Bewegung,
mein Herz ruft nach Vertrauen, Mitgefühl, Freude – und ich weiß, dass so viele Körper, Herzen und damit Wahrnehmungen verhärtet und verengt und wenig Durchfluss zulassen können.
Mich verlangt nach einer Wertigkeit für unsere menschliche, somatische Natur. Und damit auch für alle Natur, für alles Leben!

Wir können auf so unterschiedliche Arten Flow und Spannungsfelder in uns empfinden, Gefühle durchleben, Muster weben und lösen… So unfassbar viele Realitäten existieren gleichzeitig. Wir folgen in jedem Moment einer Urkraft, einer ständigen Wechselwirkung von innen und außen,  einer Bewegung zwischen Gleich- und Ungleichgewicht.

Wir können so viel Platz in uns schaffen, für diese Bandbreite an Intensität, an Lebensenergie, an Stoffwechsel, die uns durchfließt. Wir sind ein Teil des Beziehungsgeflechts, der Zyklen, des Gewebes – und all unsere Wahrnehmung ist wertvoll.
UND dafür können wir lernen Kontrolle und Rüstungen abzulegen, dem Nicht-Wissen Raum zu geben, die Herzen schlagen zu hören.

Was Menschlichkeit für Dich bedeutet spürst Du in Deinen Zellen, vielleicht auf Deiner Haut, zwischen Deinen Rippen.
Für mich bedeutet es nach wie vor:
Staying sane in an insane world –
und meine Integrität und Liebe weiter teilen.
Wir sind unser eigenes Gebet an das Leben!

Das Leben verläuft zyklisch – alles was jetzt lebt stirbt oder wird sterben.
Und im Sterben wird es Platz machen und kompostieren, die Erde anreichern mit Nährstoffen, sodass wieder neues, frisches Leben entstehen und geboren werden kann – um wieder zu wachsen, sich zu entfalten, zu zerfallen und zu sterben.

Alles was lebt, besitzt einen Stoffwechsel und wechselt=transformiert unaufhörlich Stoffe=Zustände von einer Form in eine andere. Bis es stirbt und alle Stoffe freigibt – sich hingibt, selbst Nahrung wird und mit der Erde verschmilzt.
Nichts geht verloren, nichts wird verschwendet, alles wandelt sich.

Auch unser Leben ist erzählt zyklische Geschichten, uralte und unendliche Geschichten von Freude und Schmerz, von Glück und Trauervon Angst und Wut und Genuss und Liebe – menschliche Geschichten!

Schritte in die Akzeptanz, Integration und Heilung dessen, was wir erlebt haben/erleben – und damit auch wer wir sind – können wir auf unterschiedlichen Wegen gehen.

Initial ist für Heilungwege eine individuelle Begleitung oft unterstützend – es ist wichtig, sich manchen Herausforderungen nicht allein zu stellen, dafür sind wir nicht gemacht.
Mit einem wissenden Guide an der Seite können wir die eigenen Tiefen erforschen, das eigene Wesen ganz wahrnehmen und wertschätzen lernen.

Heilung geschieht jedoch auch auf einer anderen Ebene – einer Ebene, die wir als Menschen evolutionär entwickelt haben, um Lebensübergänge/Wechsel und Traumata zu bewältigen –
die Ebene von gemeinschaftlich begangenen Ritualen und Zeremonien.

Alle alten Kulturen und indigenen Völker haben Rituale und Zeremonien entwickelt, um als Gemeinschaft zyklisch das bewusst zu machen und zu integrieren, was sich in persönlichen oder die Gruppe betreffenden Entwicklungen verändert hat.
Zum einen Rituale, die die Natur, die Pflanzen- und Tierwelt in den Mittelpunkt stellen, zum anderen solche, die mythische Geschichten von Held:innen, Gött:innen und mystischen Wesen, mit denen Menschen die Intensität und das Veränderungspotenzial von Schicksalserfahrungen miterleben können.

Auch wenn wir in postmoderner Welt nicht mehr allzu viele solcher Zusammenkünfte haben – oder unser lineares Denken sie in ihrer vielschichtigen, kurvenreichen Tiefe limitiert:

In Ritualen und Zeremonien können wir uns im Rad des Lebens verorten, uns mit Kräften verbinden, die weit über unser kleines Menschenleben hinausgehen.
Sie ermöglichen uns einen Zugang zu Liebe, Dankbarkeit, Demut, Schönheit, ja sogar unbändiger Ekstase – selbst dann, wenn wir in großem Schmerz oder tiefer Trauer sind.

In gemeinschaftlich begangenen Ritualen finden wir immer wieder den Zugang zu den Kernelementen des Lebens, zu unserer eigenen Essenz – ganz ohne unsere persönliche Geschichte aufwühlen und erst ‚heilen‘ zu müssen.
Transformation geschieht hier eher nebenbei, im individuellen Erleben eines gemeinschaftlichen Kontextes, der universelle Lebenskräfte und unsere Natur anspricht.

Schicht für Schicht, Zyklus für Zyklus, können wir hier das anerkennen, integrieren, loslassen und kompostieren, was war –
um Leere und Offenheit zu schaffen für das, was kommt –
und immer wieder neu ins eigene Leben geboren zu werden.

Dies ist der Grund warum ich neben der Einzelbegleitung immer wieder Zeremonien und Rituale sowohl zu den Jahreskreisfesten als auch zu bestimmten Themen ins Leben rufe.
Diese Formate bieten in meinem Erleben – gewachsen aus eigener Heilungsgeschichte – zwei Qualitäten, denen wir in unserer Welt dringend bedürfen:

1. Alles Spüren zwischen Geburt und Tod als wertvoll zu erklären!
2. Raus aus dem hyper-individualisierten inneren Drama, in dem wir uns ständig um Stories anstatt um lebendige Essenz drehen – rein in verkörpertes Erleben von Zugehörigkeit, Urvertrauen, Verbundenheit, Sinnhaftigkeit!

In den letzten Wochen ist so einiges anders gelaufen als ich es geplant, gewünscht und vorbereitet hatte.
Gewaschen von körperlichen Schmerzen habe ich meinen Geburtstag erlebt und seitdem ist wieder eine alte Krustenschicht ab. Auch irgendwie passend für ein neues Lebensjahr und na ja, das ist er:sie:es eben, wilder, weiser Fluss des Lebens…;)
Auf in die Fluten und lass es fließen, lass Dich fließen – einfach immer weiter…
Auch und gerade weil die Welt an so vielen Stellen im Chaos versinkt – lass uns lernen zu vertrauen!!!

Was aus den Wellen an die Oberfläche sprudelt:

° Meine Arbeit ist aus der tiefen Sehnsucht nach Zugehörigkeit und Verbundenheit entstanden.
Mein Purzeln ins Leben war schmerzhaft und alle Kulturverirrungen, mit ihren unfassbaren Grausamkeiten, haben ihr übriges zu Phasen von Verzweiflung und Abspaltung beigetragen.
JETZT danke ich von Herzen den Fähigkeiten, die ich im Überleben und Klarkommen mit den Umständen entwickelt habe.

° Um mich zugehörig zu fühlen und Urschmerz zu bewältigen
muss ich SPÜREN – und ALLES an Spür-Erfahrung zulassen können.
Auch das was zieht und drückt und Widerstand leistet und…
AUCH alles was genussvoll, ekstatisch, weit, groß und WUNDERVOLL ist!

° Ich ERLERNE das Spüren
zum Einen in KÖRPERWAHRNEHMUNG – KÖRPERWEISHEIT – EMBODIMENT
– mich in mir auskennen und navigieren können.
zum Anderen
im Reclaiming von NATURSPIRITUALITÄT und weiblicher, verkörperter MYSTIK –
mich mit den Qualitäten der Natur auskennen und im Kontakt sein.

Daher habe ich einen neuen schönen Begriff für mein Tun gefunden: ich bin eine
SOMATIC WITCH – eine Körperhexe.

In diesem Hexenzauber zwischen Körper und Natur – was ja sowieso dasselbe ist – habe ich beschlossen,
vorerst neben der Einzelbegleitung nur Kreise zu veranstalten, die live, direkt und physisch connected stattfinden – gern auch mit dem Popo auf dem Boden!
Wenn Du von und mit mir lernen möchtest – Welcome!
Ich setzte ein paar weitere Kessel für den Herbst-Winter aufs Feuer –
Spring rein und lass uns gemeinsam brodeln und verbinden!

Oh, wie genieße ich gerade diesen sonnigen Spätsommer!
So sehr hat meine Körperin dieses Licht und diese Wärme nochmal ersehnt, so sehr schmelze ich gerade in all diese Geschenke, die ich darin finde am Leben zu sein.

Gestern habe ich gleich morgens zwei große Bleche Zwetschgendatschi gemacht – nach Rezept meiner Oma. Und dazu einen Text über PRAISING von Martin Prechtel gehört, über die zutiefst nährende und essentielle die Qualität des Lobpreisens!

Das Wort ‚Lobpreisen‘ auf Deutsch klingt oll und erinnert mich an den bayrischen Religionsunterricht meiner Kindheit. Und immer wieder stelle ich fest, ich bin sehnsuchtsvoll auf der Suche nach passenden Worten für diese tiefen Bewegungen und Empfindungen in mir, die leuchtende Berührbarkeit, die mystische Ergriffenheit, für all diese Wahrnehmung von etwas – Heiligem, ‚Göttlichen‘, ganz einfach Wunderbaren.
Auch hier, wollen eigentlich lieber das englische SACRED oder DIVINE auf meine Lippen… so viel weicher, leichter, simpler und ehrlicher klingen sie für mich.
Kennst Du das auch? Was für Worte fallen Dir noch ein?
Ich habe große Lust neue, geerdete ‚Heiligkeit‘ zu (er-)finden…

Doch zurück zum Zwetschgenkuchen. Das Backen war das reinste Lobpreisen, ein kleines Erntedankritual, so voller Genuss und Hingabe. Die schmelzende Butter, der quellende Hefeteig, Zimtstaub und die vielen, vielen reifen Zwetschgen… fast schon
eine Orgie – auf jeden Fall ein ekstatisches Gebet mitten im Alltag!
Lasst uns diese Gebete auch – wie den Kuchen – teilen und gemeinsam singen – Mama Gaia, das Leben, unser Herz sehnt sich so danach!

Und was für ein revolutionäres Geschenk in einer Kultur, die Betäubung, Depression und Ausbeutung so internalisiert hat!
Denn:
🤍Wie oft stellst Du Dich wirklich in den Mittelpunkt Deines Lebens?

🤍Wie oft nimmst Du Dir ausschließlich Zeit für Dich, für Dein spüren, erforschen und genießen?

🤍Wie oft erlebst Du Dich als das großartige Geschenk, das Du bist -
 und erlaubst Dir Dich in diesem puren Erleben zu ‚marinieren‘?

Ziemlich sicher viel zu selten!
Und damit bist Du nicht allein…
Alle Selbstverständlichkeit im Bezug auf unseren Platz und Wert in der Welt, im Gewebe des Lebens, ist auf vielfältige Weise, aus individuellen und kollektiven Gründen, verwirrt und überlagert…

Doch wisse:
Wenn Du Deine Lebendigkeit mehr spüren willst, wenn Du spüren willst, dass alles wonach Du Dich sehnst, alle Liebe, alle Fülle, bereits in Dir ist,
dann wende Dich Dir immer konsequenter zu!

Auch alle zunächst unangenehmen Empfindungen wie Widerstand, intensive Gefühle, Körpersymptome etc. wollen nichts anderes als Deine Aufmerksamkeit und Annahme!
Schenke Dir Zuwendung und all dem, was Dich zum staunen, funkeln und schnurren bringt!
Nur so kann Deine Energie überfließen!
Nur so kannst Du Dich weiter verschenken, findest Du Zugang zu Ekstase, Schöpfungskraft und Intuition!

Vor zwei Jahren habe ich 20 wundervolle Frauen an einem wunderbaren Ort versammelt – das WildWomb-Schoßraum und Schöpfung-Retreat organisiert!

So viel tiefe Verbundenheit zu erleben – ich war selbst überwältigt von meiner eigenen Schöpfung!

Die Frauen haben die Atmosphäre mit ihrem Weben, ihrem Zauber erfüllt und sich so genossen, in dem, was @alfkatharina und ich an Rahmenprogramm angeboten haben, sie schwärmen sogar noch immer davon…

Während des Retreats kam mehrmals die Aussage:
‚Wir hier zusammen- das ist SO schön! Und so schade, dass wir auseinander gehen und uns vielleicht nie wiedersehen werden!‘
Das Wort Jahreskreis fiel bei einer Teilnehmerin…

Gleichzeitig habe ich während eines inneren Tauchgangs dort eine Karte für meinen Weg gezogen, für meine Arbeit, meine weitere Aufgabe in Erschaffen genau solch toller Räume:
BIG BOLD VISION!

Ich hatte sofort Bilder – ein Gespür für ein Projekt, das tief in der Erde, in unserer Wertschätzung, in unserer Schönheit und ja, in unserem Schoß wurzelt.

Im Abschlussritual haben wir gegenseitig unsere Bäuche bemalt mit dem, was wir von dieser besonderen gemeinsamen Zeit mitnehmen und integrieren wollen.
BIG BOLD VISION! Ich war gespannt, was da kommen mag…

Vier Wochen später war ich selbst in einem Retreat, THE DEEP LISTEN mit @the_art_of_rewilding und nach Tagen intensiv Lauschen in die Natur kam ich stark mit den Themen von Geburt und Tod in Verbindung – und es wurde deutlich: ich sitze zwischen dieser Polarität, und es ist eine meiner Aufgaben, meine Kapazität für das zyklische Mysterium des Lebens zu teilen.

Wieder vier Wochen später dann ganz klar: In einer Pflanzenzeremonie bin ich tief in die Erde eingesunken, lag im Dunkel von Mamas Schoß und habe mich von innen so tief genährt gefühlt, als würde ich direkt an ihrer Brust trinken. Gleichzeitig war klar, dieses Erleben ist auch in mir, in meinem Herz, in meinem Schoß!
In diesem überfließenden Gefühl von Fülle und Dankbarkeit, kommt die Frage: es ist viel mehr als nur für mich, was ist meine Aufgabe damit?

Und die Antwort: Teilen! Klar – teilen!!! Räume erschaffen, die diese Art Schoßerleben öffnen – uns wieder anbinden, nach innen wie außen, an uns selbst, an unser Miteinander, an die gesamte lebendige Welt!
BIG BOLD VISION!g

In einem zauberhaften Schöpfungsprozess mit @fullyseen@awi.ha fand der Inhalt seine Form und das Baby in mir seinen Namen – Wildsourcing – an.der.quelle.wurzeln!

Ein wildes Transformationsjahr kam, hat mich gehäutet und viel Klarheit gebracht.
Während das Projekt gut behütet weiter reifen durfte, um zum richtigen Zeitpunkt am richtigen Ort geboren zu werden!

Und jetzt, here we go! Es ist alles bereit!
Am 1. Juni starten wir:
Mit vier Retreats – vier Co-Mentorinnen (auch Katharina und Natasha sowie @clara.palau und Sonja Kreiner) – monatlichen Onlinekreisen – an dem wunderschönen Hof Jakob bei Berlin –
und genau den wilden, weisen Herzensfrauen, die sich gerufen fühlen!
Spürst Du es? Dies ist Dein Jahr der Erde!